Im März 2020 wurde ein neuer Standard veröffentlicht: EN ISO 21420: 2019 über Schutzhandschuhe – allgemeine Anforderungen und Testmethoden. LEBON erklärt Ihnen, was Sie über diesen neuen Standard wissen sollten.
Die Hersteller von Schutzhandschuhen müssen sicherstellen, dass die Rohstoffe, aus denen ihre Produkte gefertigt werden, keine Auswirkungen auf die Gesundheit der Personen haben, die sie benutzen. Dieser neue den Standard EN420 ersetzende Standard EN ISO 21420 nimmt diese Entwicklung auf und thematisiert ausführlich die Sicherheit.
Was diesen letzten Punkt angeht, gilt weiterhin Folgendes:
- Der Wert von Chrom(VI) muss bei Lederhandschuhen unter 3 mg/kg liegen (alle verwendeten Lederarten müssen getestet werden)
- Bei allen metallischen Materialien, die längere Zeit mit der Haut in Berührung kommen können, muss der Wert der Nickelfreisetzung unter 0,5 μg/cm² pro Woche liegen
- Der pH-Wert muss zwischen 3,5 und 9,5 liegen (Test auf der Handfläche, sofern nur ein Material, wenn nicht alle Materialien getestet werden müssen)
Was sich geändert hat:
Der Standard EN ISO 21420 bringt einen neuen Grenzwert für DMF (Dimethylformamid oder auch DMFa) bei mit Polyurethan (PU) beschichteten Handschuhen mit sich: dadurch wird es auch möglich, die REACH-Gesetzgebung in Bezug auf Gefahrstoffe und besonders besorgniserregende Stoffe (Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe) einzuhalten. PPE-Hersteller müssen jetzt DMF-Werte unter 1000 mg/kg oder 1000 ppm vorweisen.
Darüber hinaus muss bei Kunststoffmaterialien, die direkte Berührung mit der Haut haben, der Gehalt an PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) unter 1 mg/kg liegen (nur beschichtete Handschuhe).
Die andere Veränderung bei der Weiterentwicklung dieses Standards betrifft die elektrostatischen Eigenschaften. Der neue Standard EN 16350 setzt nämlich den oberen Testgrenzwert für den Wert des vertikalen Leckwiderstand auf 108 Ohm fest, was durch ein neues Logo signalisiert wird, das auf den Handschuhen anzugeben ist.
Handschuhgrößen :
Der neue Standard EN ISO 21420 betrifft auch das Thema Handschuhgrößen. Die Hersteller müssen nun ihre eigenen Größensysteme festlegen, die sich an den Größen der Hände von Handschuhbenutzern orientieren (Handlänge und -umfang):
- Bei einer gegebenen Größe muss die Handschuhlänge größer sein, als die Länge der Hand
- Gleiches gilt für den Handschuhumfang und den Umfang der Hand
- Größenabstufung
Außerdem reichen die Größen jetzt von Größe 4 bis Größe 13. Der Standard gestattet, Größentabellen um Größen oder Halbgrößen durch Extrapolation zu erweitern.
Kennzeichnung:
Der Standard EN ISO 21420 ist auch mit Veränderungen bezüglich der Kennzeichnung verbunden. Fortan sind die Hersteller nämlich verpflichtet, Daten zur Rückverfolgbarkeit des Produkts wie etwa Chargennummer oder Produktionsdatum oder gegebenenfalls das Verbrauchsdatum für den Handschuh anzugeben.
Der Standard erfordert auch, dass gegebenenfalls Waschhinweise für den Handschuh in der Gebrauchsanleitung vermerkt sind, und im letzteren Fall, ob der Handschuh vor oder nach dem Waschen getestet wurde. Auch die Konformitätserklärung muss für jedes Produkt leicht einsehbar sein, beispielsweise unter der Adresse der Website, auf der sie bereitgestellt wird.
Die Übergangsperiode für diesen neuen Standard beträgt 6 Monate. Die Anwendung der EN 420 endet somit im September 2020.
Nun haben Sie alle Informationen über die Veränderungen, die der Standard EN ISO 21420 mit sich bringt. Die Mitarbeiter von LEBON stehen Ihnen gerne für weitere Informationen zur Verfügung.